7. Oktober 2017

Uli Boettcher


Ü50 - das erste Drittel ist geschafft!


Dekadenprogramme sind schwer in Mode - und das zu Recht. Denn es hat etwas Verlockendes, das mittlerweile doch sehr komplizierte Leben in überschaubare Rückblicksbündel zu schnüren und so eine Erinnerung an seine eigene Historie aufrecht zu erhalten, die mit der Realität zwar nicht unbedingt einhergeht, sie aber doch feudal ausführt.
Kurz: In den 50ern schmeißt der Mann seine Selbstzweifel über Bord und stürzt sich noch einmal hinein in´s pralle Leben. Die Kinder sind aus dem in Kürze abbezahlten Haus und er selbst wieder frei, Dinge zu tun, die er schon immer tun wollte. Es läuft, könnte man meinen. Allerdings gibt es im Gesellschaftsdschungel Situationen, mit denen der „Silberrücken“ nicht gerechnet hat – z. B. die eigenen Eltern, die sich immer seltsamer gebärden; die unerklärliche Anziehung, die junge Weibchen, alter Wein und anstrengende Trendsportarten plötzlich auf ihn ausüben...