20.6.2015

teatro caprile, Wien

Von Wassertrompetern und Dienstfischen
Ein Fritz von Herzmanovsky-Orlando-Abend ohne Bahnwärterstochter.

Gibt es Wassertrompeter? Wo arbeiten sie und wie werden sie ausgebildet? Warum benötigt eine oberösterreichische Makkaronifabrik einen Exorzisten? Wohin reitet der Münchner Amtsschimmel mit dem österreichischen Retter eines streunenden Hundes? Wie wird im Ackerbauministerium mit den Rebläusen verfahren? Wer ist Schnaxi Stuhlheimb? Was hat der Lieblingssohn der fetten Pepi Watzka bei den Herbstmanövern verbrochen, dass ihm die Todesstrafe droht? Wieso sieht sich Metternichs Neffe von einem kulinarischen Unstern verfolgt? Wo liegt Pomo? Wie steht Kaiser Franz Joseph I. zu Richard Wagner? Und schließlich: was hat der amerikanische Präsident Wilson mit all dem zu tun?

Auf diese und noch weitere brennende historische Fragen von epochalster Tragweite präsentieren Herzmanovsky-Orlandos Figuren und Geschichten verblüffende Antworten.

Fritz von Herzmanovsky-Orlando (1877-1954) ist einer der genialen Außenseiter der österreichischen Groteske. Seine Texte und Theaterideen inspirierten Ionesco und Bernhard. Das Wiener „Teatro Caprile“ bringt die amüsanten Absurditäten bravourös auf die Bühne. Etwas derart Komisches haben Sie seit den Monty Pythons nicht gesehen!

Im Rahmen der Literaturwoche Ulm gastiert das Wiener „Teatro Caprile“ einmal in der Pfaffenhofener Kleinkunstbühne „Brett im Schtoi“ und in der Stadtbibliothek Ulm. Die grotesken literarischen Vorgaben finden ihre Meister im vitalen Spiel und rasanten Rollenwechsel der vier SchauspielerInnen. Ein Abend zum Lachen und Schmunzeln getreu einem Motto des Autors: „Betrachtet den Unsinn, damit ihr auch den Sinn erkennen könnt.“